Die Geschichte der Messeseelsorge in Frankfurt am Main

 

Das Kirchencenter auf der Messe wurde im Februar 1988 fertiggestellt. Zuvor waren die heutigen kirchlichen Räumlichkeiten ein ungenutzter Büro-, Warte- oder Garderobenraum. Bis zum Jahr 2008 wurde die Messeseelsorge ökumenisch getragen.

 

Das Kirchencenter befindet sich im vierten Obergeschoss des Torhauses und ist damit mitten auf dem Frankfurter Messegelände über Rolltreppen gut zu erreichen.

 

Der Kapellenraum und das Büro inklusive Café sind räumlich voneinander getrennt. Im Café können sich Besucher ein wenig ausruhen und entspannen, dabei etwas lesen, trinken und sich unterhalten. Ein Flur trennt das Café von der Kapelle, während semitransparente und klare Glaswände jeweils Abgrenzung beziehungsweise für Durchsicht sorgen. Die einzelnen Zonen des Kirchencenters können auch miteinander verschaltet werden, da die gläsernen Trennwände zum Teil zu öffnen sind (insgesamt wurden zwei Schiebetüren konzipiert, wodurch eine räumliche Variabilität möglich ist). Unter Einbeziehung von Flur und Büro ist somit der Andachtsraum um etwa das Doppelte erweiterbar. Das heißt die regulären zwanzig Sitzplätze in der Kapelle können bei bestimmten Veranstaltungen mit großem Besucherandrang problemlos auf vierzig oder mehr erhöht werden.

 

Die Lichtinstallation über dem Altar ist ein Kunstwerk, das mit seinen kreuzförmigen, blauroten Strahlen zum Blickfang des Innenraums wird. Sie wurde von dem Rheingauer Maler und Bildhauer Winfried Mühlum-Parápheros aus dem Kloster Eberbach angefertigt. Der Künstler bezeichnet sein Werk selbst als „Lichtkapitell“. Dadurch, dass das christliche Kreuz in der Lampe so dezent geartet ist und obendrein das einzige im gesamten Kapellenraum darstellt, fühlen sich auch nichtchristliche Gläubige an diesen Ort eingeladen. Ein Gebetsteppich für Muslime liegt in der Kapelle, die während einer Messe ganztägig geöffnet ist, bereit.

 

Im Moment arbeiten im Team der Messeseelsorge rund 20 Ehren- und Hauptamtliche mit. Sie alle stehen den Besuchern für Auskünfte und Gespräche zur Verfügung. Des Weiteren engagieren sie sich beim Mittagsgebet, welches an Messetagen um 13.30 Uhr mit Live Harfenmusik angeboten wird. Auf der Hochzeitsmesse „Trau Dich“ (im Januar) wird ein eigener Messestand in Kooperation mit dem Bistum Limburg gestaltet.

 

Außerdem gibt es an Messetagen jeden Sonntag um 10.00 Uhr eine Eucharistiefeier – ebenfalls mit live Harfenmusik.

 

Eine Mitarbeiterin engagiert sich jedes Jahr bei der „Marathonmall“ (Frankfurt Marathon im Oktober)  und dem damit verbundenen ökumenischen Gottesdienst für alle Läuferinnen und Läufer.

 

Die Messeseelsorge ist ein Angebot der Stadtkirche Frankfurt (www.frankfurt.bistumlimburg.de).

 

Im April 2018 visitierte Bischof Georg Bätzing (Bischof von Limburg) während der Musikmesse das Kirchencenter auf der Messe.

 

Wie bereits erwähnt, liegt das Kirchencenter im Herzen des Torhauses und damit auf dem Messegelände. Durch die S-Bahn Station „Messe“ gelangt man praktisch direkt in das Gebäude. Dennoch ist die Lage des Kirchencenters im Hinblick auf das Geschehen in den eigentlichen Ausstellungshallen recht problematisch, da das Messegelände sehr weitläufig ist und von den Hallen aus weite Fußwege bis zum Torhaus zurückgelegt werden müssen. Bei einem zentraleren Standort könnte die Nutzung der Kapelle sowohl durch Besucher als auch durch Mitarbeiter deutlich intensiviert werden, denn aufgrund des herrschenden Zeitdrucks haben viele Interessierte schlichtweg keine Gelegenheit, die entfernte „Oase der Stille“ aufzusuchen.

 

Simone Gerlitzki, Pastoralreferentin und Seelsorgerin an der Messe Frankfurt am Main